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Interview mit Nancy Garciacano, Leiterin Vermögensplanung

Was würden Sie Expats raten, die ihren Nachlass möglichst sorgfältig planen und Komplikationen für ihre Erbinnen und Erben vermeiden möchten?

Auf jeden Fall müssen sie:

  • ihre Wünsche in Bezug auf die Vermögensübertragung möglichst früh und klar kommunizieren;
  • ihre Wünsche schriftlich festhalten (Testament, Vorsorgeauftrag usw.);
  • sich von Fachleuten mit Erfahrung in internationalen Fragen beraten lassen;
  • ihre Pläne regelmässig und je nach persönlicher und rechtlicher Entwicklung aktualisieren;
  • ihre Erben in groben Zügen über ihre Pläne informieren, um Konflikte zu vermeiden.

So haben es die Angehörigen wesentlich leichter und der Familienfrieden bleibt gewahrt.

Welche Vorkehrungen sollte ein Expat treffen, damit sein letzter Wille in verschiedenen Rechtssystemen auch wirklich respektiert wird?

In den meisten Fällen empfiehlt sich die Abfassung eines Testaments nach dem Recht des Wohnsitzlandes. Die Erstellung eines zusätzlichen Testaments in dem Land, in dem sich bestimmte Vermögenswerte befinden, kann sich ebenfalls als sinnvoll erweisen. In der Schweiz genügt eine einfache Niederschrift, in anderen Ländern ist hingegen eine notarielle Urkunde erforderlich. Wir können unseren Kundinnen und Kunden bei der Ermittlung der in ihrem Fall geltenden Bestimmungen helfen, damit sie die Gewissheit haben, dass ihre Verfügungen auch rechtsgültig und wirksam sind.

Welche Folgen hat der Güterstand auf den Nachlass von Expats, insbesondere bei grenzüberschreitenden Fällen?

Mit dem Güterstand wird festgelegt, was dem jeweiligen Ehepartner und was zur gemeinsamen Erbmasse gehört. In einem internationalen Umfeld kann ein zu einem bestimmten Zeitpunkt gewählter Güterstand aufgrund des Wohnsitzes oder einer veränderten familiären Situation nicht mehr angemessen sein. Daher sollte man unbedingt prüfen, ob der Güterstand in den betroffenen Ländern anerkannt wird und ihn gegebenenfalls anpassen. Um Klarheit zu schaffen, empfiehlt sich möglicherweise ein Ehevertrag oder eine vergleichbare Vereinbarung.

Mit welchen speziellen Herausforderungen sehen sich Expats im Falle einer Erbschaft konfrontiert, wenn sie Immobilien in verschiedenen Ländern besitzen?

Es gibt vor allem zwei Schwierigkeiten:

  • Die lokalen Steuern: Immobilien werden da besteuert, wo sie sich befinden, unabhängig vom Wohnort des Verstorbenen oder der Erben. Das bedeutet mehrere Verfahren und höhere Kosten.
  • Eine komplizierte Aufteilung: Je mehr Erben (insbesondere nicht ansässige) und je höher der Wert der Immobilien, desto komplexer der Nachlass.

Um Verzögerungen oder Konflikte zu vermeiden, ist eine optimale Koordination zwischen den verschiedenen Rechtsordnungen unabdingbar. Eine gut strukturierte Planung kann eine potenzielle Bürde in einen Nachlass mit echtem Mehrwert verwandeln.

Welche konkreten Dienstleistungen bietet die BCGE an, um grenzüberschreitende administrative Formalitäten zu vereinfachen?

Unser Wealth-Planning-Team koordiniert die Zusammenarbeit zwischen allen beteiligten Parteien. Dank unseres ganzheitlichen Ansatzes können wir unseren Kundinnen und Kunden helfen, die richtige Entscheidung zu treffen, sei es bei:

  • der Erstellung eines Testaments;
  • der Aufsetzung eines Vorsorgeauftrags;
  • der Erstellung einer Patientenverfügung bei Gesundheitsproblemen;
  • der Vorausplanung der kantonalen und internationalen Erbschaftssteuer;
  • der Auswahl der richtigen Eigentumsstruktur (Gesellschaft, Nutzniessung, Ausgliederung usw.), gemeinsam mit unseren Partnern.

Unser Ziel ist es, das Leben unserer Kundinnen und Kunden zu vereinfachen und ihr Vermögen nachhaltig zu schützen.

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