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Die Fünfte Schweiz ist schon lange nicht mehr das fünfte Rad am Wagen. Auch die ZKB engagiert sich stark für die Auslandschweizerinnen und -schweizer.

Seit rund 100 Jahre unterstützt die Zürcher Kantonalbank die Auslandschweizer-Organisationen immer wieder mit finanziellen Zuwendungen. Seit 2022 hat die ZKB ihr Engagement verstärkt und zählt heute über 5’700 Auslandschweizerinnen und -schweizer zu ihrer Kundschaft.

Bis Ende des 19. Jahrhunderts war die Schweiz ein Auswanderungsland. Der Bund beschränkte sich hierbei darauf, in wirtschaftlich schwierigen Zeiten die Auswanderung zu regeln und zu fördern. Es war die Neue Helvetische Gesellschaft (NHG), die im Zusammenhang mit dem aufkommenden Bedürfnis nach Stärkung des Nationalgefühls, die Auslandschweizer dabei unterstützte, die heimatliche Kultur auch im Ausland zu erhalten. 1916 wurde dazu die Auslandschweizer-Organisation (ASO) ins Leben gerufen, 1919 ein ständiges Sekretariat (ASS) in Genf eingerichtet. Die «Fünfte Schweiz» (neben den vier Sprachregionen) rückte so auch bei den Einheimischen stärker in den Fokus. Die Zürcher Kantonalbank berücksichtigte auf Veranlassung des Bankpräsidiums die ASO immer wieder mit kleineren Vergabungen.

Die Umwälzungen des Zweiten Weltkriegs führte dazu, dass plötzlich sehr viele Auslandschweizer aus osteuropäischen Gebieten in die Schweiz flüchten mussten, wo sie mittellos ankamen. Bund, Kantone und Gemeinden stellten allein in den ersten sechst Nachkriegsjahren 160 Mio. Franken im Sinne einer Überbrückungshilfe zur Verfügung. Auch bei der ZKB machten sich diese Schicksale bemerkbar. Eine Auslandschweizerin, die in Dresden geboren worden war, musste vor den heranrückenden Russen flüchten. Weil sie als ausgebildete Schauspielerin keine Arbeit fand, trat sie schliesslich 1948 in die ZKB ein, wo sie in der Abteilung Finanzstudien arbeitete. Neben dem ASO kamen in dieser Zeit neue Akteure ins Spiel, die ebenfalls Spenden von der ZKB erhielten, beispielsweise die “Stiftung Schweizerhilfe für Auslandschweizerkinder” (Ferienlager in der Schweiz), die “Vereinigung heimgekehrter Auslandschweizer” und die “Genossenschaft Solidaritätsfonds der Auslandschweizer” (heute: Soliswiss). Für Auslandschweizer-Kunden wurde stets darauf geachtet, die Bedingungen gleich wie für Inlandklienten zu halten und sie nicht als “Ausländer” zu behandeln, namentlich während des Zweiten Weltkriegs und der Zinslosigkeit von ausländischen Sichtkonten zur Abwehr eines übermässigen Kapitalzuflusses.


Die Auslandschweizer-Organisation der Neuen Helvetischen Gesellschaft ermöglichte diesen jungen Frauen 1959 Heimatferien in der Schweiz. Hier besprechen sie vor dem Auslandschweizerheim in Dürrenäsch (AG) mögliche Ausflüge. Foto: Keystone

Wie der Bund mit verschiedenen Massnahmen die Bande zwischen den Auslandschweizern und der Eidgenossenschaft verstärkte, suchte auch die ZKB die Erinnerung an die Heimat hochzuhalten und liess 1951 allen Auslandschweizerkunden das Erinnerungsbuch zur 600-Jahr-Feier des Kantons Zürich zukommen. In der Hochkonjunktur der 1960er-Jahre erfolgte eine weitere Gründungswelle von Schweizerschulen, insbesondere in Südamerika. Dies schlug sich auch bei der ZKB in Vergabungen an das «Hilfskomitee für Auslandschweizerschulen» nieder. Ab 1977 durften Auslandschweizer auf nationaler Ebene abstimmen, sie mussten dafür allerdings in die Schweiz reisen. Seit 1992 können sie sich auch brieflich an nationalen Abstimmungen und Wahlen beteiligen.


Empfang des Schweizerischen Turnvereins Los Angeles in Zürich-Kloten, 1958. Die sportliche Auslandschweizer-Truppe trat anschliessend am Eidg. Schützenfest, Eidg. Jodlerfest und am Eidg. Schwingfest auf. Foto: Keystone

Das wachsende Selbstbewusstsein der Auslandschweizer, aber auch die politisch und wirtschaftlich als wichtig erachtete Präsenz von Schweizern im Ausland widerspiegelt sich in einer 1989 gekauften Parzelle als Ort der eigenen Manifestation. Der 1991 eingeweihte “Platz der Auslandschweizer” bildet den Abschluss des “Wegs der Schweiz” und liegt auf einer aufgeschütteten Halbinsel in Brunnen, unmittelbar gegenüber dem Rütli – mit Blick auf die Alpen. Die ZKB war auch hier mit 5000 Fr. am Kauf des Platzes beteiligt.

Ende 2023 zählte das Bundesamt für Statistik bereits über 800’000 Schweizer Staatsangehörige im Ausland – mit steigender Tendenz. Davon verschlägt es allerdings zwei Drittel nicht etwa in ferne Länder. Vielmehr bleiben sie innerhalb Europas.[1] Das Wachstum der Auslandschweizergemeinschaft spiegelt sich unter anderem in den Bedürfnissen von internationalen Bankdienstleistungen und deren Sicherheit wider. Die Zürcher Kantonalbank begleitet Schweizerinnen und Schweizer seit 2022 verstärkt ins und im Ausland. Damals wurde auch der Mindestbetrag für eine Kontoeröffnung abgeschafft, welcher früher für die Aufnahme einer Geschäftsbeziehung ein Kriterium war. Mittlerweile betreut ein spezialisiertes ZKB-Team über 5’700 Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer weltweit. Die Expertise der Kundenbetreuerinnen und Kundenbetreuer unterstützt die Kundschaft auch in der Vorbereitung. Beispielsweise hat sie eine Auswanderungs-Checkliste angefertigt oder produziert spannende Blog-Beiträge («So gelingt der Neuanfang im Ausland») rund ums Thema Auswanderung.

Zudem ist die ZKB im regen Austausch mit Organisationen und pflegt Partnerschaften, welche das Interesse der Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer vertreten und fördern. Die ZKB war deshalb auch dieses Jahr als Partnerin am Auslandschweizerkongress vor Ort vertreten und feiert das 100-jährige Jubiläum des ASO-Kongresses mit. Die Schweizer Kundinnen und Kunden mit Domizil im Ausland schätzen das Motto der ZKB: «In Zürich zu Hause – in der Welt für Sie da!»

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[1] Informationen aus ‘Auslandschweizer/-innen | Bundesamt für Statistik (admin.ch)

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